Tanklager Bremen-Farge: Langfristige Sicherung zwingend erforderlich

Das Tanklager Farge in Bremen-Nord ist mit rund 78 Treibstofftanks und mehr als 125 Kilometern Leitungen das größte unterirdisch angelegte Tanklager der Welt. Als gebürtige Bremerin kenne ich das dortige Gelände aber schon viel länger und weiß auch um die festgestellte Belastung des Bodens und des Grundwassers. 

Mit der Stilllegung des Geländes im Jahr 2014 und der damit einhergehenden Sanierung der Anlage, hatte man kurzzeitig das Gefühl, dass es nun vorangeht in Bremen-Farge. Doch leider weit gefehlt. Die Sanierung fand hinter verschlossenen Toren statt, die Bremer Umweltbehörde äußerte sich gegenüber den Anwohnern, der Bürgerinitiative Tanklager Farge e.V. und auch dem Rest der Öffentlichkeit nur bedingt.

Doch Transparenz ist notwendig und aus diesem Grund habe ich Ende März zu einem Runden Tisch zum Thema „Tanklager Farge“ eingeladen. Als Experte war unter anderem Herr Dr. Rainald Brede von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), künftiger Eigentümer des Tanklagers Farge, anwesend. So konnten die Teilnehmer aus erster Hand erfahren, welche Maßnahmen die BImA hinsichtlich der Sanierung plant. Eine langfristige Sanierung kann nämlich nur Erfolg haben, wenn keine weiteren Schadstoffe mehr in den Boden und das Grundwasser abfließen. Dies trifft vor allem auf die Schadstofffahne am sogenannten Verladebahnhof II. Nach wie vor steht die Frage im Raum, ob diese Schadstofffahne wirklich stationär ist, wie die Bremer Umweltbehörde vermutet oder ob sie wandert, wie von der Bürgerinitiative vermutet wird.

Eine wichtige Einigung in dieser Sache konnte während des Runden Tisches allerdings erzielt werden: Die BImA wird noch in diesem Jahr einen Pilotversuch starten, um nach alternativen Sanierungsmöglichkeiten zu suchen. Außerdem  will die Immobilienanstalt prüfen, ob weitere Messpunkte an der Spitze der Fahne errichtet werden können. Diese Zugeständnisse sind wichtig für die Akteure vor Ort. Daher habe ich mich am Ende des Abends besonders gefreut, dass Herr Dr. Brede vorgeschlagen hat, einen derartigen Austausch einmal im Jahr zu veranstalten